Fiona und Tatiana besprechen ihren Unterrichtsalltag und wie sie Rituale in der Grundschule einbinden

Lehrergesundheit: 3 einfache Tipps für mehr Energie im Schulalltag (Newsletter 11/2025)

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Hallo ihr Lieben,

heute geht es um deine Lehrergesundheit. Vielleicht ist die Erholung von den Sommerferien mittlerweile wie weggeblasen und du sehnst dich nach mehr Entspannung und Ausgeglichenheit?

In diesem Newsletter erfährst du…
…warum du an erster Stelle stehst und 
…meine 3 konkreten Tipps für mehr Ausgeglichenheit im Schulalltag

Nur eine gesunde Lehrperson ist eine gute Lehrperson

Es kommt nicht auf das perfekt designte Arbeitsblatt an. Auch nicht auf das hübsch dekorierte Klassenzimmer oder dass du das Klassentier sogar mit in den Urlaub nimmst. Es kommt einzig und allein auf dich an! 

Darauf, wie du dich fühlst, auf deine Gesundheit und Energie.

Viele Lehrpersonen sagen, dass die Unterrichtsplanung der größte Stressfaktor für sie ist. Aber ist wirklich die Unterrichtsplanung das Problem?

Ist es nicht eher problematisch, dass du vom Schulalltag so sehr eingenommen und angestrengt bist, dass nach Schulschluss keine Energie mehr für die anderen Aufgaben, wie Unterrichtsplanung übrig ist? Und du weißt ja sicherlich, alles, was du erschöpft und mit halber Energie zu erledigen versuchst, dauert doppelt so lange.

Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Es begann schon im Referendariat und damals habe ich mich gefragt, wie ich eine volle Stelle “überleben” soll, wenn mich eine oder zwei eigenständige Stunden schon so erschöpfen. Ein Problem ist dabei der lehrerzentrierte Unterricht. Du bist Alleinunterhalter, hast keine Ruhepausen und immer das Gefühl, nicht allen gerecht zu werden. Seitdem ich meinen Unterricht geöffnet habe und die Kinder (ja, auch in Klasse 1!) mehr in die Verantwortung nehme, fühle ich mich viel besser.

Wie kannst du nun anfangen?

Rituale sind die Basis. Sie sind dein Entspannungspol. Die Etablierung braucht Zeit und Geduld, aber es lohnt sich.

  • Beim Morgenritual (weil die Kinder dieses selbst gestalten und organisieren) kannst du einen Schluck Wasser trinken, ein Tafelbild vorbereiten, Eintragungen im Klassenbuch vornehmen, beobachten und zuhören…
  • Während der Freiarbeit (zum Beispiel beim freien Lesen) kannst du die Kunstbilder im Flur aufhängen, mit einem Kind in Ruhe die Schreibschrift-Aufgabe durchgehen, einen Streit schlichten, Vorbereitungen für den nächsten Tag machen, mit einzelnen Kindern das Lesen üben…
  • Während die Kinder sich selbstständig in den Sitzkreis setzen, kannst du zur Toilette gehen, die Materialien in Ruhe zusammensuchen, das neue Tafelbild am Smartboard einstellen…
  • Nach der Hofpause (weil du weißt, dass die Kinder sich an ihren Platz setzen und leise frühstücken) kannst du deine Kopien fertig machen, selbst etwas essen, buntes Papier aus dem Kunstraum holen…
  • Während ritualisierten Reflexionen hast du Zeit, in Ruhe deine Schüler zu beobachten und dir schon Gedanken zu machen, wie du sie am besten unterstützen kannst…

Ich glaube, du verstehst, was ich meine. Wenn du möglichst viele Phasen ritualisierst, schaffst du dir Freiräume. Freiräume für deine eigenen Bedürfnisse. Freiräume für Schülerbeobachtung und Förderung und Freiräume für Organisation und Vorbereitung. Du hast weniger das Gefühl, dass du alles zur gleichen Zeit machen musst bzw. nichts richtig machst.

Fiona und Tatiana besprechen ihren Unterrichtsalltag und wie sie Rituale in der Grundschule einbinden

Möchtest du direkt einige Rituale in deiner Klasse ausprobieren?

Deckblatt Materialpaket Rituale in der Grundschule

Möchtest du direkt einige Rituale in deiner Klasse ausprobieren? In meinem Materialpaket “Rituale für die Grundschule” findest du meine 4 liebsten Rituale: ​​

  1. Morgenritual 
  2. Herz und Blitz (Achtsamer Wochenabschluss)
  3. Gefühlswetter Ritual (Gefühle wahrnehmen und benennen)
  4. Reflexionen (Unterrichtsmaterial für verschiedene Reflexions-Anlässe)

Kleine Veränderungen mit großer Wirkung

3 Dinge, die du noch tun kannst, um deinen Schulalltag zu verbessern.

#1 Lehrerzimmer meiden

Ich mag Lehrerzimmer nicht, weil dies der Ort ist, an dem Lehrer häufig “die Luft rauslassen”. Sie meckern, ziehen über Schüler her oder konsumieren schlecht schmeckenden Kaffee und Kekse. So ging es mir jedenfalls in den meisten Lehrerzimmern. Nach einer Hofpause im Lehrerzimmer fühle ich mich kraftlos und ich habe möglicherweise auch einen dieser schrecklichen Kekse gegessen, obwohl ich weiß, dass sie nicht gut für mich sind. Außerdem ist es der Ort, an dem du noch mehr Aufgaben dazu bekommst: “Ach, wo ich dich schon mal sehe, kannst du mir die Präsentation schicken, die du für … vorbereitet hast?” Oder: “Wer übernimmt die Aufsicht beim Weihnachtskonzert?” 

Es geht dabei nicht darum, sich vor Aufgaben grundsätzlich zu drücken, aber wenn du Schwierigkeiten hast, “Nein” zu sagen oder dich wirklich überlastet fühlst, ist das Lehrerzimmer ein gefährlicher Ort.

Meine schönsten Pausen verbringe ich mit meiner Lieblingskollegin in der Schulküche. Wir machen uns leckeren Kaffee mit der French Press und haben wertvolle Gespräche, die unterstützen und aufbauen. Und manchmal planen wir sogar schon den ein oder anderen Ausflug, buchen eine Führung oder die Weihnachtsoper.

#2 Trinke, esse und gehe zur Toilette! 

Es klingt einfach, aber ich weiß, dass es das manchmal nicht ist. Dennoch ist dies vermutlich die Grundvoraussetzung für einen guten, gesunden Schultag. Sonst schleppst du dich um 14 Uhr ganz bestimmt völlig kraftlos und mit Kopfschmerzen aus dem Klassenzimmer.

Ich habe mein Essen meistens in Gläsern. Von Haferflocken, über Quinoasalat und Gemüsepfanne, bis hin zu Bananenbrot und salzigen Nüssen ist alles dabei.

Quinoasalat als Mealprep für die Schule

#3 Geh raus so viel es geht! 

Mir tut es immer unglaublich gut, nicht den ganzen Vormittag im Schulhaus zu verbringen. Gehe mit deiner Klasse 15 Minuten früher raus, wenn du willst. Verbringe die Hofpause bei einem Spaziergang um die Schule, anstatt im Lehrerzimmer. Vielleicht gibt es auch ein sonniges Café, in dem du deine Freistunde verbringen kannst?! Manchmal ist es wichtiger, “aufzutanken”, als irgendetwas zu schaffen.

Im Blogartikel “Klassenleitung Grundschule: Wie du eine starke Klassengemeinschaft aufbaust und dabei entspannt bleibst” kannst du mehr über meine Klassenleitung erfahren.

Ich wünsche dir einen entspannten und erfüllenden Lehreralltag.

Deine Tatiana

P.S. Ich freue mich auch über dein Feedback oder Fragen zum Newsletter per E-Mail. Hast du bereits Unterrichtsmaterial von mir gekauft und im Unterricht eingesetzt? Dann freue ich mich über deine Bewertung auf Eduki!

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